Haarausfall - Behandlungsmöglichkeiten
Eine medikamentöse Behandlung ist in manchen Fällen möglich. Leider wird man nur dauerhafte Erfolge davon tragen, wenn die Medikamente auch dauerhaft verwendet werden. Sie werden in Absprache mit dem behandelnden Arzt entweder auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen oder oral eingenommen. Hierzu zählen Hormonpräparate, Mittel gegen Pilz-Infektionen oder cortisonhaltige Salben und Tinkturen. Es sind auch rezeptfreie Produkte, wie Haarwasser, Shampoos, Kuren oder orale Präparate, die das Haar oder den Körper mit ausreichend B-Vitaminen, Biotin und Aminosäuren, wie Cystin versorgen. Zu den bekanntesten Wirkstoffen für besseren Haarwuchs zählen Minoxidil, Capris und Finasterid.
Bei Zwangserkrankungen kann eine Verhaltenstherapie erforderlich sein.
Haartransplantation
Wenn Medikamente nicht mehr helfen, gibt es eine sehr effektive, aber auch sehr kostspielige Behandlungsmöglichkeit - die Haartransplantation. Diese kann jedoch nicht bei Personen angewandt werden, die an entzündlichem Haarausfall oder einer Autoimmunkrankheit leiden. Und auch bei vorübergehendem oder krankheitsbedingtem Haarausfall macht dies keinen Sinn.
Bei der Transplantation werden einzelne Haare, kleinere Haarbüschel oder Hautstreifen mit Haaren verpflanzt. Es kann sich um Kunsthaar aus synthetischen Fasern, eigenem oder fremdem Echthaar handeln.
Empfehlenswert ist die Verpflanzung von Eigenhaar. Hierbei werden eigene gesunde Haarfollikel an Stellen mit dichtem Haarwuchs entnommen und an den lichten oder bereits kahlen Stellen wieder eingepflanzt.
Beim Kunst- und Fremdhaar besteht immer die Gefahr, dass diese vom Körper abgestoßen werden oder sich es zu Entzündungen kommt.
Die Kosten werden in den meisten Fällen nicht von den Krankenkassen übernommen, da die Transplantation häufig aus ästhetischen und nicht aus medizinischen Gründen durchgeführt wird. Falls jedoch nachgewiesen werden kann, dass die Kahlheit Grund für Depressionen ist, bezuschusst die Krankenkasse in Einzelfällen.
Haarersatz
Zum Kaschieren von Haarausfall eignet sich Haarersatz, auch Zweithaar genannt. Hierzu zählen Perücken, Haarteile und Toupets. Sie können aus Echthaar oder Kunsthaar bestehen.
Da hier besonders viel Wert auf eine gute Passform, einen hohen Tragekomfort und ein natürliches Aussehen gelegt werden sollte, empfiehlt sich eine Beratung bei Fachpersonal.
Haarteile
Zum Kaschieren kleinerer kahler Stellen sind Haarteile geeignet. Diese Teile können mit Clips oder Hülsen direkt am Haar befestigt werden.
Toupets
Toupets werden häufig von Männern getragen, um eine Halbglatze, Geheimratsecken oder eine sehr hohe, ausgedünnte Stirn zu verdecken. Sie können entweder am Resthaar oder mit Klebestreifen oder permanentem Haftkleber an der Kopfhaut befestigt werden. Sie halten heutzutage starken Belastungen, wie Wind, Regen und starkem Ziehen stand. Lose Toupets sind heutzutage kaum noch üblich.
Perücke
Ist bereits der überwiegende Teil oder der gesamte Kopfbereich vom Haarausfall betroffen, empfiehlt sich eine Perücke. Auch bei Perücke sind ein natürliches Aussehen und ein guter Tragekomfort sehr wichtig.
Kunsthaarperücken sind in der Regel preiswerter und werden häufig von den Krankenkassen bezuschusst. Wesentlich natürlicher wirken jedoch Echthaarperücken, die zumeist Maßanfertigungen sind und um einiges kostspieliger.
Haarverdichtung
Sind keine kahlen Stellen vorhanden sondern ist das Haupthaar einfach nur sehr dünn, kann man sie auch beim Profi verdichten lassen. Hierbei wird das vorhandene Haar ergänzt, indem es mit dem Fremdhaar verwebt, verklebt oder mit Hülsen verbunden wird.
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