Beauty & Wellness - das Moorbad
Das Moorbad findet heute sowohl als Voll- als auch als Teilbad Anwendung. Bei diesem wird das Wasser mit Badetorf gemischt. Dieser Torf wird in Mooren abgebaut und schließlich für das Bad aufbereitet. Verbreitet ist dieses Bad in vielen traditionellen Kurorten, die bereits seit Jahrzehnten mit der Anwendung arbeiten. Grundsätzlich kann ein solches Bad sowohl in Kureinrichtungen als auch zuhause durchgeführt werden. Auch bei Anwendungen in der heimischen Badewanne sollte auf frischen Badetorf gesetzt werden, da dieser eine wesentlich bessere Heilwirkung hat als Produkte, die getrocknet sind und im Handel angeboten werden. Bekannt ist es auch als Moorheilbad.
Die Wirkung des Torfs
Der wichtigste Bestandteil vom Moorbad ist der Torf, der zum Einsatz kommt. Er gilt als eines der wichtigsten natürlichen Heilmittel. Jedoch konnten seine wirksamen Bestandteile bis heute nur zum Teil analysiert werden. Aus diesem Grund zeigen sich Mediziner gegenüber den Mooranwendungen sehr distanziert. Aufgrund des Torfs und der Anwendungseigenschaften wird das Moorbad der Balneotherapie zugesprochen. Die Anwendung von Moor als Heilmittel ist mehrere Jahrhunderte alt. Bereits Paracelsus soll das Moor als Heilmittel angewandt und beschrieben haben. Er verordnete es bei verschiedenen Erkrankungen.
Während der Neuzeit bedienten sich vor allem die Soldaten Napoleons an Mooranwendungen, die sie in deutschen Moorbädern genossen. Sie lernten sie im alten Ägypten kennen und richteten schließlich in Deutschland die ersten Moorbäder ein. Das erste deutsche Moorbad wurde in Bad Nenndorf auf Anweisung von Jérôme Bonaparte eingerichtet. Er entschied sich für dieses nach der Völkerschlacht bei Leipzig. Während des 19. Jahrhunderts nahm die Anzahl der Moorbäder rasant zu. Immer mehr Kurorte erhielten Einrichtungen dieser Art. So bekam Marienbad 1813 das erste Moorbad.
Die Wirkung der Moorbäder
Badetorf ist als sehr guter Wärmespeicher bekannt. Er ist dazu in der Lage, die Wärme sehr lange zu halten und während des Badens langsam an den Körper abzugeben. Grundsätzlich hängt die Wirkung der Moorbäder von deren Eigenschaften ab. So ist ein wässriges Moorbad, das häufig im eigenen Zuhause angewandt wird, weniger effektiv als die dickbreiigen Bäder, die in Kureinrichtungen angeboten werden. Die dickbreiigen Bäder können die Wärme deutlich länger speichern. Zudem geben sie sie langsamer an den Körper ab als die wässrigen Anwendungen. Häufig wird das Moorbad heute als ein sogenanntes Überwärmungsbad genutzt. Dabei beträgt die Temperatur rund 46° Celsius. Während des Badens wird die Temperatur kaum als heiß empfunden, sodass sie sehr angenehm ist. Verbringt man 20 Minuten in einem solchen Bad, steigt die eigene Körpertemperatur um circa zwei Grad Celsius an. Diese würde einem künstlichen Fieber entsprechen.
Anwendungsmöglichkeiten der Moorbäder
Das Moorbad kommt heute bei sehr verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen zum Einsatz. Mediziner empfehlen es meist bei Arthrose und Osteoporose. Aber auch bei Morbus Bechterew kann ein Moorbad durch seine heilende Wirkung für Linderung der Beschwerden sorgen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten konzentrieren sich auf die Beschwerden, die häufig im Rahmen der Wechseljahre bei Frauen auftreten. Auch bei Rheuma und gynäkologischen Erkrankungen kann das Moorbad durch die angenehme Wärmespeicherung und Abgabe für ein angenehmeres Wohlbefinden sorgen. Bei verschiedenen Krankheiten oder Gesundheitszuständen sollten diese Bäder grundsätzlich nicht Anwendung finden. Dies ist unter anderem während der Schwangerschaft der Fall. Auch bei Bluthochdruck, Herzkrankheiten und starken Krampfadern ist von einem Moorbad abzuraten. Finden sich am Körper nässende Ekzeme und offene Wunden kann ein solches Bad nicht durchgeführt werden.
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